Wie Liebeskummer: Wenn Freundschaften auseinander gehen …

Freundschaften

Ihr Lieben, neulich haben wir über unseren Instagram-Kanal eine Studie geteilt, in dem es hieß, dass man ab 25 jährlich Freunde verliert. Dazu gab es super viele Reaktionen. Und auch ich bin ins Grübeln gekommen. Tatsächlich habe ich in meinem 30ern und auch 40ern nochmal echt liebe Freundinnen gefunden. Einige Freundschaften sind – obwohl sie ja noch nicht so alt sind – wirklich tief. So tief, dass ich weiß, sie würden jederzeit sofort für mich ins Auto steigen und mich aus jeder misslichen Situation retten.

Mein Gefühl ist, dass Freundschaften, die erst so spät entstehen, schnell sehr tief werden können, weil wir uns nichts mehr vorspielen. Weil es uns nichts ausmacht, die Hosen voreinander runterzulassen, weil wir wissen, dass wir nicht perfekt sind und auch weil wir keine Kapazitäten und keine Lust mehr haben, mit Menschen zusammen zu sein, die wir eigentlich nicht mögen.

Heißt also: Neben vielen Bekanntschaften, die ich durch die Kita und Schule schließen durfte, sind auch sehr gute Freundschaften entstanden.

Aber ich habe auch einige Freundinnen im Laufe der Jahre verloren. Und tatsächlich war es mindestens einmal eine, vor der ich dachte, nichts auf der Welt könnte uns trennen. Wir haben so viel miteinander erlebt, sind gemeinsam erwachsen geworden, haben gefeiert, gelacht, geweint, haben alles geteilt und waren wirklich wie Schwestern. Und heute haben wir keinerlei Kontakt mehr. Ich bekomme manchmal etwas über drei Ecken mit, wie es ihr geht, mehr aber auch nicht.

Als es anfing, auseinander zu gehen, hatte ich richtig Liebeskummer. Ich habe wirklich getrauert, um all das, was uns verband. Es war nicht so, dass wir uns gestritten hätten und seitdem nie wieder miteinander gesprochen hätten. Es war schleichend und doch ging es – im Vergleich dazu, wie lange wir so eng miteinander waren – relativ zügig auseinander.

Es gab ein paar zaghafte Versuche zur Wiederannäherung, was nicht klappte und heute ist so viel Zeit vergangen, jeder hat sein Leben gelebt, dass wir gar keine Basis mehr hätten. Ich bin heute nicht mehr traurig oder wütend, habe meinen Frieden damit geschlossen, auch wenn ich es immer noch krass finde, dass diese Freundschaft zu Ende ging.

Bin ich eine gute Freundin?

Im Zuge dieses Artikels habe ich auch über mich selbst als Freundin nachgedacht und habe auch selbstkritisch sehen müssen, dass ich auch Phasen habe, in denen ich mich viel zu wenig bei Freundinnen melde. Wenn meine Tage so voll sind mit Kindern und Job, dann ist das tatsächlich etwas, was hinten über fällt. Weil ich dann – nach einem lauten Tag – lieber einmal alleine um den Block gehe oder ein Buch lese oder sinnlos auf Instagram rumscrolle als nochmal mit einer Freundin zu telefonieren. Ich weiß nicht, ob das immer die richtige Entscheidung ist. Denn Freundschaften brauchen genau wie Beziehungen Pflege.

Manchmal ist diese Pflege auch einfach nur ein Herz-Emoji, das zeigen soll: Ich denk an dich. Aber es braucht eben auch Austausch, Reden, Treffen, einander Teilhaben lassen. Dass das im stressigen Alltag nicht immer gleich gut möglich ist, ist klar. Aber wir sollten es nicht komplett schleifen lassen. Denn ich bin mir sicher: Wenns mal richtig knallt, wenn wir wirklich Hilfe brauchen, wenn die Kinder groß sind und sich Lücken auftun, dann brauchen wir genau diese Freundinnen-Bande.

Freundschaften brauchen Pflege

Klar ist, dass es „Lebensabschnittsgefährtinnen“ gibt und man irgendwann merkt, dass man sich anders entwickelt und irgendwie nicht mehr so gut zu einander passt. Dann ist das auch völlig ok, nicht krampfhaft daran festzuhalten. Und manche Freundinnen begleiten uns vom Sandkasten bis ins hohe Alter, was wirklich besonders ist.

Egal wie, ich glaube, es ist wichtig, sich klar zu machen, wie schön es ist, Freundinnen zu haben. Dass diese Verbindung etwas ganz anderes ist als zum Partner oder zu den Kindern. Erzählt doch ihr gerne mal: Habt ihr Freundinnen, die euch schon lange begleiten oder sind eure Engsten erst später in euer Leben getreten?



4 comments

  1. Meine beste Freundin habe ich damals in der Schule kennengelernt, dies ist mittlerweile 27 Jahre her, ein Leben ohne Sie und die täglichen Telefonate wären nichts für mich. Wir sind ehrlich miteinder, kennen uns in.- Und auswendig. Meine zweite gute Freundin kenne ich seit mittlerweile 10 Jahren. Ich fühle mich mit beiden sehr wohl, können immer quatschen und nehmen uns Zeit füreinander, auch wenn wir uns durch die Kids und Verpflichtunge nicht so oft sehen. Sie sind meine Seelenverwandte

  2. Meine 1.beste Freundin aus der Lehrzeit , hat nach 25 Jahren ,gemeinsam mit meinen Mann, der zu dieser Zeit depressiv und Alkoholiker war, so über mich hergezogen, das es sogar meinen Mann “ zuviel“ wurde. pünktlich zu Weihnachten kam kein weihnachtsgruss von ihr, sondern eine böse Anklage mit Androhung vom Anwalt.Sie hat mich überall schlecht gemacht, und das , obwohl wir beide selbstständig als Schneidermeisterin gearbeitet haben- und diese verleumdung ein schwerer Schlag war.aber für mich besonders schlimm, wie sie mit mir als Freundin umgegangen ist, ich habe ihr nie was getan und weiss bis heute nicht warum.
    Meine 2.beste Freundin ging mit meinen Mann ins Bett, obwohl/ oder gerade deshalb, weil mein Mann gerade wieder eine depressive Phase hatte und zur Flasche griff.natürlich hat sie ihn mit “ harten “ ins Bett gelockt.sie wusste von mir, daß er Alkoholiker ist und wir deshalb kein Alkohol trinken.
    Die 3.4.und 5 .Freundin waren auch da für meinen Mann und gaben ihn das, was er brauchte- Alkohol und das er über seine Frau herziehen kann.Da konnte ich diese Freundinnen noch so oft drauf hinweisen,sie sollen uns in Ruhe lassen , sich nicht einmischen, das er eine Krise hat, und das er zum Therapeuten muss und nicht zu meinen Freundinnen , den er lügengeschichten erzählt und seine total verzerrte Wahrnehmung weitergibt, was für mich verletzend ist.Die Krise hatte erst ein Ende, als ich die Freundin dann rausgeschmissen habe und mein Mann zur Therapie gegangen ist.Mir reicht es .Es wird keine Nr 6 mehr geben.Ich lasse niemals mehr eine Frau so nah in unser Leben.Ich habe sehr gute langjährige Freundinnen, die sich mir gegenüber loyal verhalten haben und meinen Mann klipp und klar ins Gesicht gesagt haben- ich kenne die Kathrin sehr sehr gut, was du hier von ihr erzählst, ist böse und gemein und ist eine Lüge.Suche dir Hilfe und hetze nicht gegen deine Frau

  3. Hallo,

    ich habe eher keine guten Freunde mehr aus der frühen Kindheit. Dafür noch ein paar aus der späteren Schule. Klar, es gehen einige verloren, da passte es einfach nicht mehr, obwohl es im Lebensabschnitt zusammen toll war. Oder andere, da wird es eng trotz höherem Alter. Ich muss sagen, dass ich nicht mehr bewusst auf der Suche nach neuen Freunden bin, würde aber auch nie nein sagen, wenn sich eine Gelegenheit bietet, jemanden kennenzulernen, den/die ich nett finde. Ich glaube, die Gelegenheiten werden in höheren Alter weniger, wenn man weniger aktiv ist(Verein, Ehrenamt). Ich bin dankbar für alle guten Freunde, die ich hatte und habe und für die gute Zeit miteinander. Ich kann mittlerweile auch besser abschließen, wenn es nicht mehr passt.

    An meinem Vater sehe ich, dass es in der Rente schwer sein kann, wenn man sich nicht um seine alten Freunde bemüht und/oder gesellschaftlichen aktiv ist. Aber sobald man sich ein wenig auf andere einlässt, Menschen trifft und offen ist, lerne ich zB eigentlich immer jemanden kennen. Nur passiert das sicher nicht Zuhause auf der Couch, sondern im Verein, Ehrenamt, Kirche beim VHS Kurs oder wasauchimmer.

    Ob ich eine gute Freundin bin. Ich glaube schon. Ich interessiere mich ehrlich für Andre und engagiere mich auch. Manchmal auch zuviel.

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