„Mein Kind muss seine Sachen nicht teilen“ Was denkt ihr darüber?

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Ihr Lieben, am Wochenende war ich mit meinen beiden kleinsten Kindern auf dem Spielplatz. Weil zu Hause die Stimmung gekippt war, habe ich die beiden zackig angezogen und wir haben uns auf den Weg gemacht. Dort angekommen ist mir aufgefallen, dass ich die Buddelsachen vergessen habe.

Also sind die Kinder erst gerutscht, aufs Trampolin gegangen und hatten überall sonst ihren Spaß. Ich hatte sogar etwas Ruhe und konnte mein Gesicht in die Sonne halten. Irgendwann kam mein Zweieinhalbjähriger, setze sich neben mich und fragte nach dem Buddelzeug. Ich sagte, dass ich das leider vergessen hätte. Nach kurzer Überlegung ging mein Sohn zögerlich zu einem anderen Jungen, der in einem großen Haufen Sandspielzeug saß. Mein Sohn setzte sich dazu und griff zaghaft nach einem Bagger, der Junge riss ihm diesen sofort aus der Hand, schrie: „Meins“ – woraufhin mein Sohn sich davon trollte.

Meine achtjährige Tochter hatte das Ganze beobachtet, kam zu mir und sagte: „Der Junge hätte je ruhig mal was abgeben können.“ Was ich wiederum mit einem Nicken bestätigte.

Muss mein Kind teilen?

Kurz darauf wurde ein anderes Kind, ein kleines Mädchen, von der großen Auswahl an Sandspielzeug angezogen. Es setzte sich ebenfalls neben den Jungen, schaute eine Weile zu und nahm sich dann ein Förmchen, worauf der Junge wieder laut schrie. Die Mutter des Mädchens kam dazu, nahm ihre Tochter auf dem Arm und sagte: „Das musst du verstehen. Der Junge möchte nicht teilen. Man muss seine Spielsachen nicht teilen. Auch du musst deine Sachen nicht teilen.“

Um ganz ehrlich zu sein, dachte ich erst, ich hätte mich verhört. Natürlich hatten wir die Situation auch schon umgekehrt – also dass ein anderes Kind etwas haben wollte, was uns gehört. Ich finde auch, dass ein Kind nicht automatisch die Sache abgeben muss, mit der es gerade seelig spielt. Und auch besondere Sachen, wie ganz neue Spielsachen oder Lieblingskuscheltiere haben sicher einen besonderen Status.

Aber teilen so kategorisch auszuschließen, hörte sich komisch an. Wenn wir viele Sachen auf dem Spielplatz dabei hatten und mein Kind gar nicht alles gleichzeitig bespielen konnte und ein anderes Kind gar nichts hatte, habe ich schon immer versucht, ein Spielzeug zu finden, was wir abgeben können. Nach dem Motto: „Oh, du buddelst gerade so toll mit der blauen Schippe und willst die behalten? Das verstehe ich – aber können wir dem Kind die gelbe Schaufel leihen?“ Und so war das eigentlich nie ein Problem.

Zu Hause habe ich mich ein wenig zu dem Thema recherchiert und viele Artikel dazu gefunden, in denen Eltern ihre Kinder bestärken, ihre Sachen nicht zu teilen, weil dies eben bedeuten würde, dass sie ihre Grenzen klar machen. Mich lässt das ein wenig ratlos zurück. Ich finde es völlig ok, wenn mein Kind sein Lieblingsspielzeug nicht abgeben möchte – aber wie in unserem Beispiel ein Förmchen aus einem riesen Haufen Sandspielzeug ist für mich irgendwie eine andere Sache.

Es ist definitiv nicht immer leicht, zu teilen – das kennen wir Erwachsenen ja auch. Aber wenn man einen guten Kompromiss gefunden hat, was man abgeben kann, hat das ja auch ganz viele positive Lerneffekte. Mein Kind sieht, wie ein anderes Kind sich freut. Mein Kind merkt, dass es auch ohne das ausgeliehene Spielzeug wunderbar spielen kann. Und im besten Fall findet man so einen neuen Buddel-Partner und baut gemeinsam eine Sandburg.

Jetzt würde mich interessieren: Wie handhabt ihr das? Wie seht ihr das? Ich freue mich über eure Meinung!



29 comments

  1. Ich verstehe teilen ehrlich gesagt so, einer fragt, ob er etwas ab bekommt z. B. von den Buddelsachen, wartet die Antwort ab und respektiert sie. Also bei ja, spielt er mit dem geteilten Spielzeug, bei nein lässt er es liegen. Ich habe diese Situationen zur Genüge mit meinen Kindern durch, wer nicht gefragt hat, hat nichts bekommen. Wenn gefragt wurde, haben meine Kinder immer etwas abgegeben, wenn auch manchmal nicht die direkt angefragte Sache, weil es z. B. der heilige Bagger war, der immer zusehen musste, was mein Sohn so gräbt. Mein Sohn wollte einmal dann lieber eine Schaufel abgeben und da wurde ich hochschwanger darauf hingewiesen, dass das ja bestimmt was werden kann, wenn er mit dem Geschwisterkind genauso reagiert! Die Eltern dachten dann nämlich, ich nehme den Bagger weg und gebe ihn ihrem Kind, doch ich kannte die Bedeutung für meinen Sohn und habe mich hinter meinen Sohn gestellt. Damals war er 2, heute macht er es mit knapp 15 noch genau so, es gibt „heilige“ Dinge, die würde er nie teilen und mit dem Rest geht er großzügig um! Er nimmt z. B. deswegen auch sein Handy nie mit in die Schule, weil er es total gruselig findet, wenn das jemand anderes einfach nimmt. Ich bin aber auch in Teilen so, mag es z. B. überhaupt nicht, wenn jemand anderes meine Ja je anzieht, weil die dann unweigerlich nach demjenigen riecht und ich sie erst waschen muss, bevor ich mich mit ihr wieder wohl fühle… also gebe ich frierenden Besuchern lieber eine Jacke, die ich selber nicht immerzu trage. Oder ich kann es nicht leiden, wenn sich jemand ungefragt etwas von meinem Teller nimmt, weil ich mir das Beste immer bis zum Schluss aufhebe. So hat das Teilen immer 2 Seiten… übrigens klappt es unter den Geschwistern prima, so lange der eine nicht die „heiligen Dinge“ des Anderen nimmt.

  2. Ich finde Teilen auch wichtig. und den Kommentar zur Schaukel passend. Das ist Allgemeingut und wird ja geteilt, wie der ganze Spielplatz.

    Wenn ein Kind mit etwas nicht spielt, dann sollte es zumindest akzeptieren können, wenn ein anderen Kind damit daneben im Sand spielt. Wegtragen, Kaputtmachen geht nicht. das ist klar. Das würde ich dem anderen Kind aber direkt mitteilen und das Spielzeug zur Not wieder weg nehmen. Snacks werden ja oft auch auf dem ganzen Spielplatz geteilt. mein Sohn tut sich leider auch etwas schwer(Spielzeug nicht so😅, aber Essen), aber es ist viel besser geworden.

    Ja und genau, wir teilen auch als Erwachsenen und sollten es noch mehr tun. Teilen. Foodsharing. Sachen verschenken bei Kleinanzeigen. Das machen ja die meisten..mal ein Bohrer/eine Leiter bei den Nachbarn ausleihen. Das sind auch nicht meine Freunde.

    Wenn jemand in der Bahn nach einem Taschentuch oder der Uhrzeit fragt, dann teilt man dass doch immer? falls vorhanden

  3. Ich finde den Gedankengang „Das andere Kind hat viele Spielsachen, also ist es doch gut, wenn es teilt“ in so einer Situation sehr kritisch. Man macht es sich damit sehr einfach. Warum bringe ich MEINEM Kind nicht bei, dass es erstmal fragen muss, bevor es sich etwas nimmt? Beide Kinder haben einfach zugegriffen statt zu fragen. Sicher sind sie klein, aber das können sie von Anfang an gezeigt bekommen. Und ja, auch ich habe meinen Kindern erklärt, dass sie nicht teilen müssen, was sie gerade benutzen oder was ihnen wichtig ist. Sie sollten nur immer kurz überlegen wenn sie gefragt werden, ob sie etwas teilen würden, ob sie das gerade wirklich benutzen/brauchen und wie sie sich fühlen würden als das Kind was gerade fragt. Hat meistens gut funktioniert. Wenn aber ein anderes Kind einfach etwas genommen hat, sollten sie durchaus klar machen, dass es ihr Zeug ist. Oft haben sie dann sogar erklärend gesagt, dass man gefälligst zu fragen hat.

  4. In beiden Fällen wurde das Spielzeug ja einfach genommen und gar nicht explizit danach gefragt – ich finde das macht einen großen Unterschied, ggf auch auf die Reaktion des Jungen. Wenn die Kinder noch nicht selbst fragen können finde ich es Aufgabe der Eltern das zu übernehmen bzw zu begleiten.

    Ansonsten finde ich es sehr situationsabhängig ob Teilen angebracht wäre oder nicht und sollte, wie viele andere Themen auch, im Ermessen der Eltern liegen.

  5. Wir wohnen in einer langen idyllischen Spielstraße, in der viele Kinder wohnen. Von Anfang an war für alle Eltern klar, dass jedes Kind ein eigenes Fahrrad hat, aber ansonsten die Fahrzeuge größtenteils gemischt/getauscht werden. Unsere Kinder haben einen Riesentraktor zu Weihnachten bekommen- also hat sowas sonst keine Familie gekauft. Wir haben kein Trampolin im Garten, weil es zwei in anderen Gärten gibt. Das Gleiche beim Kettcar, Roller, Waveboard etc.
    Und die Kinder wechseln sich einfach ab…ohne Gedöns…Teilen kann man lernen.

  6. Meine Kinder müssen und mussten nicht teilen. Aber: Wir haben es zuerst im Guten immer wieder ausprobiert und Buddelsachen überlassen. Es zeigte sich aber, dass die Erziehung aller Beteiligten -und damit meine ich primär die der am Rand sitzenden Eltern- nicht für solche Experimente ausreichend gereift war. Wenn gefragt wurde – okay. Aber wenn Eltern zusehen, wie der eigene Spross anderen die Sachen unter der Nase wegreisst und das ganze dann wie ein Eichhörnchen im Winter irgendwo bunkert oder gar verschleppt, wirft, kaputtmacht – dann eben hartes Nein. Meine Kehrtwende kam, als ich einmal eine halbe Stunde im ganzen Areal suchen musste – alles was irgendwohin gewandert, teilweise vergraben, so oft von der Rutsche rattern lassen bis es kaputt war. Die eigentlich „Reifen“ in der Situation, aka die Eltern, saßen mit Fluppe, Blick ins Handy, beschäftigter mit dem Hund als dem Kind, am Ratschen mit der Bekanntschaft aus der Kita usw. daneben. Es wurden keine Grenzen gesetzt, nichts zurück gebracht, eine sah stumpf zu wie mit der Schaufel auf Steine gedroschen wurde, bis ich gezwungenermaßen reagieren musste. Als ich die Schippe zurücknehmen liess, reagierte sie ziemlich bösartig auf die Besitzer, also meine Kinder. Ich bin fast geplatzt. Eine hatte sogar die Dreistigkeit zu lachen – ihr Sohn seit eben im Gegensatz zu meinen Kindern durchsetzungsstark. Kurz: ich kompensiere nicht mehr die völlige Missorganisation anderer Mütter.

    Und gleiches gilt übrigens auch für meine Kinder. War nichts dabei, wurde nichts geliehen. Ich habe dann einfach improvisiert und es wurde mit Eislöffeln, Kaffeebecher usw gegraben – was auch immer die Handtasche oder Auto hergab.

  7. Mir fehlt hier auf beiden Seiten die Begleitung durch die Eltern. Wenn die Kinder Spielzeug ohne zu fragen nehmen, ist die Reaktion des Jungen erstmal verständlich. Zweijährige können solche Situationen noch nicht alleine regeln. Sie hätten ihr Kind anhalten können oder dabei begleiten können, dass es fragt, ob es etwas ausleihen darf. Die Eltern des Jungen hätten ihr Kind ermutigen können, etwas abzugeben oder andere Kinder mitspielen zu lassen. Zweijährige sind von Natur aus Egoisten. Empathie, Hilfsbereitschaft, Soziales Miteinander muss man lernen. Und das kommt in der Regel nicht von selbst, sondern durchs positive Beispiel. Vielleicht ist das vielen Eltern heutzutage zu anstrengend oder sie bekommen solche Situationen gar nicht mit, weil sie mit ihrem Handy beschäftigt sind? Ich fände es richtig und wichtig, dass Eltern zu sozialem Verhalten erziehen (natürlich unter Wahrung der persönlichen Grenzen des Kindes), denn ich möchte in einer Gesellschaft leben, wo man einander hilft und aufeinander achtet. Das Leben ich meinen Kindern auch so vor.

  8. Liebe Katharina, ich denke, das ist eine Art Generationenkonflikt. Meine älteren Kinder sind im Alter deiner ältesten. Damals war es noch ganz normal, dass man Kinder zum Teilen angehalten hat. So sehr, dass „deia“ (= teilen) eins der ersten Wörter meines Sohnes war. Heute gibt es in der bedürfnisorientierten community die Losung, dass Kinder nichts teilen müssen. Die Eltern, die Jünger sind als wir, haben das eher eingeatmet. Ich vermute, das ist der Hintergrund deiner Überraschung auf dem Spielplatz. Wie immer plädiere ich für eine vermittelnde Position: im Grundsatz sollte man zum Teilen anregen. Aber die Grenze des Kindes waren und kein Kind zwingen.

  9. Wenn mein Sohn nicht teilen möchte, versuche ich, ihm aufzuzeigen, dass er es auch schön fände, wenn er im umgekehrten Fall etwas von einem anderen Kind abbekäme. Wenn er partout nicht teilen wollen würde, würde ich ihn sicher nicht zwingen. Motivieren ja, Empathie fördern ja; Zwang: nein. Warum sollte ich in so einer Situation zu einem fremden Kind halten? Als Mutter muss ich es auch aushalten können, dass mein Kind sich nicht immer so verhält, wie ich es in einer bestimmten Situation gut fände.

  10. Für mich ist die Situation eigentlich recht überschaubar: niemand muss teilen, wenn er es nicht möchte, aber fragen ist natürlich erlaubt. Es gibt immer zwei Seiten: die eine, die etwas möchte: sie kann höflich fragen, sollte aber nicht voraussetzen, etwas zu bekommen. Die andere, die etwas zu verborgen hat: darf natürlich ablehnen, kann aber auch teilen.
    Kinder machen erste Erfahrungen. Mein Kind hat auf dem Spielplatz gute Erfahrungen gemacht (andere Kinder borgten freiwillig) und das hat er so übernommen. Aber wenn jemand nicht teilen wollte, hat mein Sohn das akzeptiert.
    So wie Erwachsene es vorleben. Erwachsene teilen mit Fremden eher gar nichts. Wer nimmt Fremde im Auto mit, nur weil er zwei Plätze frei hat? Wer leiht einem Fremden das Fahrrad, nur weil er zwei im Keller zu stehen hat? Teilen beruht auf Freundschaft, auf „sich kennen“ und das ist beim Spielplatz selten gegeben.
    Die Gesellschaft beruht nun einmal auf Eigentum, sonst hätten wir ja Sozialismus/ Kommunismus und das will eigentlich niemand aus guten Gründen. Das lernen die Kinder eben auch schon.

    1. Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig, dass Kinder lernen zu teilen. Kinder sollten aber auch lernen, zu fragen bevor sie etwas nehmen, auch wenn genügend Spielsachen vorhanden sind. Ist das Teilen und das Fragen für ein Kind noch schwierg, sollte es von einer Erwachnenen Person unterstütz und angeleitet werden.
      Wenn jemand nicht teilen möchte, obwohl genügend Spielsachen vorhanden wären, ist das schon traurig, aber man muss es trotzdem akzeptieren. Man kann nicht über fremdes Eigentum bestimmen.

  11. Ich habe drei Kinder und kenne solche Dramen um das Thema teilen gar nicht. solche Verlustängste hatten meine Kinder in dem Alter nicht. die Kinder haben ja in der Regel gefragt und ihnen nichts einfach aus der Hand gerissen.

  12. Wenn jemand käme und einfach Ihr Handy nehmen würde ohne vorher zu fragen, würden Sie dann bereitwillig sagen „Gerne, nimm nur?“ Wenn es um soziales Verhalten gehen soll wäre es gut gewesen, den zweijährigen dabei zu begleiten, ein anderes Kind nach Spielzeug zu fragen (in dem Fall, das zu modellieren). Dazu kann man von Kleinkindern, die noch keine Empathie haben (können) nicht erwarten, dass sie sich in ein Kind hineinversetzen, welches kein Spielzeug hat. Auch da kann man modellieren wie man sich verhält, aber der ständige Zwang zu teilen bewirkt allenfalls das Gegenteil. Es resultiert daraus auch sicher kein gemeinsames Burgen bauen in dem Alter, da ist paralleles Spielen entwicklungsmäßig angemessen. Die Eltern sollten ihre Erwartungen mal an den tatsächlichen Entwicklungsstand von Kindern anpassen.

    1. Der Vergleich hinkt aber arg. Dann hätte man eher 20 Handies, obwohl man nur eins braucht. Und eine Person kommt vorbei, und will auf einem der Handies kurz auf Maps was nachsehen und ich sage: nö. Meins.Es geht ja nicht darum, dass ich es gleich herschenken soll.
      Oder ich habe 20 Törtchen. Und schmeiße lieber 19 in den Müll als auch nur eins abzugeben.
      Diese Vergleiche sind realistischer.

      Aber wieviele Kommentarschreiberinnen dieses unsoziale Verhalten verteidigen, finde ich echt heftig.
      Gesellschaftlich gesehen stimmt es auch nicht, dass man nichts abgeben muss. Man muss Steuern zahlen, wenn man Wohnraum hat, muss man ihr vermieten und darf ihn nicht leerstehen lassen. Eigentum verpflichtet, das kann man ruhig früh lernen😉
      Das war jetzt natürlich etwas überspitzt, aber wenn mein Sohn auf einem Haufen Spielzeug sitzen würde und Nix abgeben will, würde ich das nicht so hinnehmen sondern ihn dahingehend informieren, dass ich das nicht gut finde und er es umgekehrt auch schlimm finden würde. Also helfen, Empathie zu entwickeln. Das fehlt so vielen Kindern heute, die nur ihre eigenen (Pseudo-) Bedürfnisse sehen und nicht die der anderen. Und viele Eltern sind einfach nur konfliktscheu.

      1. ich finde es sooo wichtig, dass die Kinder lernen miteinander zu teilen. vorallem wenn übermäsdig Spielsachen vohanden sind. Ebenso wichtig finde ich, dass die Kinder lernen zu fagen, bevor sie sich etwas nehmen.Und wenn sie das selber noch nicht so gut können, kann man ihnen helfen und sie dazu anleiten. Wenn jemand nicht teilen möchte, obwohl er seber eigentlich genug hat, ist das zwar sehr schade, aber man muss es akzeptieren, weil man einfach nicht über fremdes Eigentum entscheiden kann.

      2. Ich bin total bei Franzi. Bin echt mal wieder erschrocken, wie wenige Mütter hier dabei sind, die eindeutig und grundsätzlich für‘s Teilen sind, wenn die Situation so eindeutig ist wie hier.
        Schockiert bin ich nicht- ich bin nämlich Grundschullehrerin und sehe diese Eltern- Grundhaltung „Die Wünsche meines Kindes stehen über allem“ sehr häufig.

      3. Sie haben Recht mit ihren Aussagen. Nur sind sie nicht darauf eingegangen, dass die Kinder sich einfach etwas genommen haben OHNE zu Fragen und das geht eben auch nicht.

  13. Nein, man muss nicht teilen, wenn man das nicht möchte, das wird schon Gründe haben und selbst wenn es keine Gründe hat. Warum wird von einem Kind erwartet was Erwachsene nicht hinbekommen?

    1. Ich weiß nicht, was du unter „nicht hinbekommen“ verstehst, aber es gibt viele Erwachsene, die „es hinbekommen“ zu teilen würde ich behaupten!
      Ich verschenke regelmäßig Kinderkleidung oder jetzt gerade meine Schwangerschaftssachen statt sie zu verkaufen. Meine Schwester arbeitet ehrenamtlich ein paar Stunden im Monat in einem Hospiz und meine Tochter bringt regelmäßig ein Mädchen aus ihrer Klasse mit zu uns, das Schwierigkeiten in der Schule hat und wir machen gemeinsam Hausaufgaben. Ich spende regelmäßig an Ärzte ohne Grenzen. Meine Nachbarin hat viel Kontakt zu den Kindern im Flüchtlingsheim…
      Das sind alles keine Riesenaktionen, aber sie bedeuten „teilen“ und wenn man nicht schon als Kind gelernt hat, dass man jedes Recht, das man hat, auch anwenden muss (Spielzeug auf dem Spielplatz) … dann merkt man ziemlich schnell, wie viel Freude das Teilen macht!

  14. Ich finde, man sollte sein Kind in solchen Situationen fragen, ob es OK wäre, dem anderen Kind etwas zu leihen. Einfach um das Bewusstsein für Geben, Nehmen und Gerechtigkeit zu stärken. Man sollte dann aber ohne Drängen und emotionale Erpressung auch sofort ein Nein akzeptieren. Und ganz wichtig: Wenn man sein Kind zum Teilen animiert, muss man auch mit darauf achten, dass es seine verliehenen Sachen auch ohne Wenn und Aber zurück bekommt. Oder wenigstens ersetzt.

    Anekdotisch am Rande: Meine Mutter hat mich zum Teilen gezwungen, auch bei Süßigkeiten, die ich generell nur selten bekam. Teilweise blieb dann für mich fast nichts mehr übrig, weil die anderen hemmungslos zugriffen. Und ich durfte nichts sagen, weil das ja unhöflich gewesen wäre.
    Eine kleine glitzernde Tasche, auf die ich lange mein Taschengeld(!) gespart hatte, musste ich einem anderen Mädchen überlassen, welches sie einfach mitnahm und nie zurück gab. Und meine Eltern meinten nur, ich soll dem anderen Kind doch die Tasche gönnen, denn es habe einen Hirntumor. Danach habe ich mich lange von kranken Menschen fern gehalten.

    Wenn man seinem Kind signalisiert, dass die Wünsche von anderen grundsätzlich die eigenen Grenzen und Rechte ausser Kraft setzen, fördert man sicher keine soziale Einstellung. Insofern: Stimmt, kein Kind sollte teilen _müssen_.

    1. Ich denke es kommt auf die Situation an. Auf dem Spielplatz muss mein Sohn mit Fremden nicht teilen. Ich probiere ihn zum teilen zu animieren, zwinge ihn aber nicht. Zu oft ist es schon passiert, dass die Kinder das Spielzeug kaputt machen oder irgendwo hin verschleppen und sich die Eltern überhaupt nicht drum scheren.

      Sind wir mit Freunden verabredet wird Lieblingsspielzeug, dass er nicht teilen will weg gepackt bevor der Besuch da ist. Wir haben aber auch besprochen, dass er bei Besuch Spielzeug teilen muss, weil die Besuchskinder sich sonst langweile und schließlich ja mit irgendwas spielen müssen. Umgekehrt wäre er ja auch traurig, wenn er andere Kinder besucht und mit nichts spielen darf. Abwechseln ist dann unser Motto, wenn’s zu Streit kommt, wobei ich schon finde, dass man Kindern zumuten kann mal länger als 5 Minuten auf ein Spielzeug zu warten.

  15. Ich gehöre zum Team Teilen. Natürlich sind Grenzen wichtig, aber ich möchte meine Kinder zu sozialen Wesen erziehen. Thema Kompromiss und Empathie. Habe es zum Beispiel mal bei einem Spieletreffen in einem anderen Haushalt erlebt, dass dort auch nicht geteilt werden muss. Schön, aber wozu ist man dann eingeladen? Mein Kleiner durfte mit fast nichts spielen und Mutter fand diese Ausgrenzung überhaupt nicht schlimm, Kind teilt ja Grenzen mit. Das ist hinsichtlich Umgang mit anderen definitiv nicht das, was ich meinen Kindern beibringen möchte. Lieblingsspielzeuge oder Kuscheltiere müssen sie nicht teilen, aber alles andere sollen sie teilen bzw. es kommt auf die Situation an. Mit Freunden ja, mit Fremden nur, wenn sie nicht damit spielen. Das habe ich auch mit meinem Kleinkind schon toll erarbeiten können, denn er selbst findet diese Regel toll.

    Deswegen wird geteilt und z.B. auch abgewechselt. Denn das Teilen Thema Teilen kann man auch wunderbar darauf anwenden, dass einige es auch überhaupt nicht schlimm finden, wenn ein Kind 50 min die Schaukel blockiert. Auch Thema Grenzen abstecken. Stimmt, aber ich bringe meinen Kindern bei, nach 10 min (also sie sollen definitiv nicht sofort aufhören) zu tauschen.
    Man kann niemandem zum Teilen zwingen, aber es erleichtert den Umgang mit anderen (eigene Grenzen aufs äußerste vs. Ausgrenzung anderer und Mobbing).

  16. Echt traurig, aber so typisch für unsere derzeitige Ego-Gesellschaft. Kindern wird nichts mehr zugetraut/zugemutet, noch nicht mal die Erfahrung, dass es wertvoll ist, sich sozial zu verhalten. Nur „meins“ zählt. Und ein paar Jahre später sitzen dann 30 von diesen Individualisten in einer Schulklasse und die Lehrer sollen es richten.

    1. Und was hat die Mutter des Mädchens nun falsch gemacht? Der Junge wollte nicht teilen, und man kann dem fremden Kind ja wohl nicht einfach das Spielzeug wegnehmen. Also hat sie ihr Kind von der Situation entfernt und in ihr Verständnis für das Verhalten des Jungen geweckt, statt auf ihn zu schimpfen („…du MUSST ja auch nicht teilen…“). Das heißt doch aber nicht, dass sie nicht teilen darf oder soll, oder dass Teilen nicht besser wäre (was die Kleine zweifellos selbst gemerkt hat!)
      Die Eltern des Jungen wären es gewesen, die da hätten eingreifen sollen. Die hätten ihm erklären können, dass er genug hat und dass es auch schöner ist, mit anderen Kindern zu spielen. Ich glaube, ich hätte meinem Kind gleich beim Losgehen gesagt, wenn du soviel Spielzeug mit nimmst, gibst du den anderen was ab. Oder nimm nur zwei Teile mit und behalte die dann.

    2. @Franzi:
      Ich hätte es nicht besser ausdrücken können. Teilen können im Kindesalter ist eine der wichtigsten Sozialkompetenzen. Wie kann man ernsthaft ein derart schlechtes Sozialverhalten verteidigen? Unglaublich, diese Kommentare.

      1. Ich kann beide Seiten verstehen Mir selbst ist es aber auch sehr wichtig, dass meine Kinder lernen etwas abzugeben, wenn sie mehrere Spielzeuge dabei haben und andere Kinder nicht. Gern erinnere ich sie dann an Situationen, in denen sie schon mit den Spielzeugen andere Kinder spielen durften – was uns schon häufig passiert ist.
        Zur Zeit erlebe ich es immer häufiger, dass auf Spielplätzen in unserer Gegend Boxen für Sandspielzeug stehen. Wer viel hat, kann einfach etwas dort lassen. So kam schnell einiges zusammen und nun muss niemand mehr etwas mitbringen. Konflikte gehören natürlich trotzdem dazu und ich bin auch der Meinung, dass dann bei sehr kleinen Kindern unsere Unterstützung und Begleitung gefordert ist.

      2. Ich bin auch definitiv Team Teilen (Franzi👍🏻)
        Ich habe selbst fünf Kinder mit 20 Jahren altersabstand zwischen Ältestem und Jüngstem und daher schon viele Situationen auf dem Spielplatz erlebt.
        Nicht, dass es das früher nicht auch gab, aber leider muss ich bestätigen, dass der (Ego-) Ton rauer geworden ist und viele Eltern sich auch einfach nicht kümmern (wollen).
        Manchmal habe ich meinen Kindern gegenüber sogar ein schlechtes Gewissen, weil ich „Anforderungen“ an sie stelle, die andere nicht erfüllen müssen *kopfschüttel*
        Aber wo kommen wir hin, wenn es nur noch Prinzessinen und Prinzen gibt???

    3. Ein sehr interessantes Thema. ich hab mir da auch schon öfter Gedanken gemacht, weil ich mit verschiedenen Ansichten und Haltungen zu dem Thema konfrontiert wurde.
      Ich finde, dass die Geschichte mit dem teilen viel damit zu hat, was ganz grundsätzlich meine Erziehungsziele sind und welche Haltung ich bei meinen Kindern fördern will.
      Ich bin eigentlich auch sehr fürs teilen, weil das ein erstrebenswertes Ziel ist für meine Kinder und uns als Gesellschaft. wir haben 5 Kinder und ich muss auch sagen, dass Kinder sich gut in andere Kinder hineinversetzen können, wenn man das mit ihnen thematisiert und dann meistens auch gern teilen und abgeben. unsere Kinder hatten da bisher kaum Schwierigkeiten. Unser großer hatte im Alter von 3 Jahren mal eine Phase, in der er seine Schleichtiere (sein ein und alles damals) nicht teilen wollte uns dann haben wir sie weg gepackt, bevor besuch kam und miteinander abgesprochen , dass alles andere mit dem Besuch geteilt wird und das hat dann auch super geklappt.
      ich finde die Vorstellung, dass jeder auf seinen Sachen sitzt (bisschen überspitzt formuliert) nicht schön und will meinen Kindern vermitteln, dass Freigiebigkeit was sehr schönes ist. Erzwingen kann man das natürlich nicht und muss aufpassen, dass man dann nicht auf der anderen Seite vom Pferd runterfällt, aber durch reden kann man da viel anbahnen.
      Ich hatte im Bekanntenkreis auch den eindruck, wenn Eltern das teilen „problematisieren“, mein, dein so sehr betonen , das dann erst für die Kinder zum Problem wird und wenn Eltern entspannter damit sind, es auch für die Kinder nicht so sehr Thema ist. das ist aber vielleicht auch von Kind zu Kind unterschiedlich…

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